Die Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen
© Pulkowski/MASTD
Sehr geehrte Menschen,
Im November 2023 habe ich das Amt der Landesbeauftragten für die Belange der Menschen mit Behinderungen angetreten.
Ich möchte mich Ihnen gerne kurz vorstellen.
Ich bin am 05.08.1983 in Wiesbaden als Mensch mit einer angeborenen Körperbehinderung zur Welt gekommen und bin dort aufs Gymnasium gegangen. 2004 begann ich mein Studium an der Universität Mainz. Von 2008-2009 studierte ich American Literature an der Georgia State University in Atlanta, USA. In dieser Zeit begann mein Engagement bei Amnesty International und ich erlebte als Rollstuhlfahrerin die Vorzüge eines weitgehend barrierefreien öffentlichen Raumes. Mein Studium der Amerikanistik, Politikwissenschaft und Ethnologie habe ich 2012 abgeschlossen. Die menschenrechtliche Perspektive im Sinne der Behindertenkonvention der Vereinten Nationen prägt bis heute meine Arbeit, sowohl haupt-, als auch ehrenamtlich. In den letzten Jahren war ich in verschiedenen hauptamtlichen Funktionen an der Schnittstelle von Inklusion und Weiterbildung tätig. Ehrenamtlich bin ich in der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen aktiv gewesen, auch als Vorstandsmitglied beim ZsL.
Weitere Informationen zu meiner Person finden Sie auch in der Pressemitteilung des MASTD zu meiner Benennung als Landesbeauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderungen.
Als Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen habe ich folgende Aufgaben: Für Menschen mit Behinderungen setze ich mich ein, wenn sie benachteiligt werden. Gerne können Sie Kontakt zu mir aufnehmen. Dann unterstütze ich Sie dabei, gemeinsam mit Behörden des Landes und der Kommune und mit anderen Stellen eine Lösung für Ihr Problem zu finden. Das Team in meinem Büro als Landesbeauftragte sowie die Fachabteilung Soziales hier im Ministerium helfen mir dabei.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass die Gesetze für Menschen mit Behinderungen eingehalten werden. Dabei achte ich besonders auf die Belange von besonders verletzlichen Gruppen. Mir ist auch wichtig, dass Menschen mit unsichtbaren Behinderungen genauso gut vertreten werden, wie Menschen mit sichtbaren Behinderungen. Der Schutz vor Gewalt besonders von Frauen mit Behinderungen liegen mir am Herzen. Menschen mit Behinderungen dürfen nicht benachteiligt werden und Barrieren in unserer Gesellschaft sollen abgebaut werden. Das ist mein Anliegen.
Besonders wichtig ist mir dabei die Zusammenarbeit mit den Menschen mit Behinderungen selbst und ihren Interessenvertretungen. Der Landesbeirat zur Teilhabe behinderter Menschen unterstützt mich in der Arbeit. Die Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung sind wichtige Partner für meine Arbeit. Dazu gehören zum Beispiel die kommunalen Behindertenbeiräte und –beauftragte, die Werkstatträte und dieBewohnerinnen- und Bewohnerbeiräte der Wohneinrichtungen. Meine Arbeit wird von dem Leitsatz der internationalen Behindertenbewegung „Nichts über uns – ohne uns“ getragen. Der Leitsatz bringt die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigenen Angelegenheiten zum Ausdruck.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, auf Ihre Anregungen und Anfragen! Gemeinsam können wir die Gleichberechtigung, Teilhabe und Selbstbestimmung von und für Menschen mit Behinderungen verwirklichen und eine inklusive Gesellschaft gestalten.
Ellen Kubica
Geboren wurde ich 1966 in Bad Kreuznach, aufgewachsen bin ich in Mainz. Als ich in der 11. Klasse war, hatte ich einen Verkehrsunfall und dadurch eine Querschnittlähmung. Seitdem bin ich auf den Rollstuhl und persönliche Assistenz angewiesen.
1987 begann ich mit dem Psychologie-Studium an der Uni Mainz. Hier gründete ich zusammen mit anderen behinderten Studierenden das autonome Behindertenreferat beim Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität und setzte mich als Referent für die Interessen von behinderten Studierenden und für ein barrierefreies Studium ein.
Am Ende meiner Studienzeit nahm ich an der Weiterbildung zum Peer Counselor (ISL) teil. In dieser Zeit habe ich das Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen - ZsL Mainz e.V. - mit gegründet. Beim ZsL Mainz war ich von 1996 bis 2002 hauptamtlich tätig und dort in der Beratung, in Projektleitungen und der Geschäftsführung tätig.
1996 bin ich ehrenamtlicher Vorsitzender des Behindertenbeirats der Stadt Mainz geworden. Mein kommunalpolitisches Interesse hat seitdem nicht nachgelassen. Von 2004 bis 2014 war ich Mitglied des Mainzer Stadtrats und für die Fraktion von Bündnis 90 /Die Grünen baupolitischer und behindertenpolitischer Sprecher.
Beruflich bin ich seit 2002 im rheinland-pfälzischen Sozialministerium tätig und leitete dort das Referat Gleichstellung und Selbstbestimmung / Barrierefreiheit.
Seit Januar 2013 habe ich das Amt des Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen in Rheinland-Pfalz übernommen.
Grußwort in Gebärdensprache
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