Inklusion gelingt mit Barrierefreiheit

„Menschen mit Behinderungen möchten selbstbestimmt leben. Das kann nur gelingen, wenn Barrierefreiheit und Wohnangebote mit Assistenz mitten im Quartier geschaffen werden“, erklärte Sozialstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm anlässlich der Veranstaltung „Mehr Inklusion - Inklusiv gestalten und barrierefrei Bauen“ in Koblenz. Die Veranstaltung mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde vom Sozialministerium gemeinsam mit dem Finanzministerium, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und dem Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch durchgeführt.

„Mit der Landesbauordnung und der Einführung der DIN-Normen zur Barrierefreiheit haben wir gute Grundlagen für barrierefreies Bauen in Rheinland-Pfalz geschaffen. Das genossenschaftliche Wohnprojekt in der Thyrsusstraße in Trier und die Vereinbarkeit von Denkmalschutz und Barrierefreiheit auf der Festung Ehrenbreitstein zeigen die praktische Umsetzung unserer Regelungen“, sagte der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch über die Praxisbeispiele, die im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wurden.

„Als Kammer setzen wir uns dafür ein, dass das Thema in der Ausbildung und in der Weiterbildung von Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen Beachtung findet“, erläuterte Hermann-Josef Ehrenberg, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Nicht nur die ledigliche Beachtung der Normen, sondern auch das inklusive Verständnis von Behinderung und Beeinträchtigung gehören zur Verantwortungsethik des Architekten und Bauschaffenden. Das erfordere einen Perspektivenwechsel. Es zwinge dazu, nicht nur den sogenannten Behinderten in den Blick zu nehmen, sondern auch die sogenannten „kontextbedingten Barrieren“ systematisch zu überprüfen.

Ziel dieser ersten Veranstaltung war es, gute Beispiele vorzustellen und die neuen Regelungen der Landesbauordnung bekannt zu machen. Dazu wurden auch die Planungsleitfäden „Barrierefrei Bauen“ der Landesregierung vorgestellt. Außerdem diente die Veranstaltung dem Erfahrungsaustausch und der Vernetzung von Planerinnen und Planern mit Verantwortlichen aus der Verwaltung, Menschen mit Behinderungen und deren Interessenvertretung.

Am 19. November 2018 findet außerdem die Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ in Kaiserslautern statt. Hier nehmen Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Matthias Rösch teil. Das Programm finden Sie online.

Die Planungsleitfäden finden Sie unter diesem Link.