Landesbehindertenbeauftragter zieht positive Bilanz nach Tour zum Barrierefreien Bauen

Im Rahmen seiner Informationstour „Barrierefreiheit bei öffentlichen Landesgebäuden“ besuchte Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Holger Basten drei Bau- und Sanierungsprojekte.

Er machte sich persönlich vor Ort ein Bild vom erreichten Stand der Barrierefreiheit und gab Anregungen für weitere Verbesserungen. „Die heute von mir besuchten Standorte sind gute Vorbilder in Sachen ‚Barrierefreies Bauen‘. Besonders überzeugt haben mich die jeweiligen gebäudespezifischen Lösungen für umfassende Barrierefreiheit, wie zum Beispiel das Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen im Justizzentrum Bad Kreuznach oder die barrierefreie Gestaltung der Aula der Hochschule Koblenz mit Induktionsanlage für hörbehinderte Menschen und Lift zur Bühne. Die Beispiele zeigen ganz deutlich, dass wir mit der barrierefreien Gestaltung der Landesgebäude gut vorangekommen sind und gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern weiterentwickeln“, fasste der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen die Erlebnisse seiner Besuche zusammen, bei denen er von den kommunalen Behindertenbeauftragten und den Schwerbehindertenvertretungen vor Ort begleitet wurde.

 
Im Justizzentrum Bad Kreuznach wurden in einem dreigeschossigen Komplex mehrere Gerichte, die Staatsanwaltschaft und der Justizsozialdienst mit Bewährungshilfe zentral zusammengeführt. Der Landesbehindertenbeauftragte war begeistert von den vielen gut gestalteten Lösungen zur Barrierefreiheit. Dazu gehören das Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen sowie die im Boden der Gerichtssäle eingebauten Induktionsschleifen, die es Menschen mit Hörbehinderung ermöglichen, Verhandlungen ohne störende Rückkopplungen der Mikrofonanlage zu folgen. Selbst auf den barrierefreien Zugang zum Richterpult wurde geachtet.
 
Barrierefreiheit beginnt auf dem Campus Kammgarn der Hochschule Kaiserslautern bereits im Außenbereich. Ein Hochboard an den Bushaltestellen erleichtert das Ein- und Aussteigen. Ein taktiles Pflasterband mit Rillen auf dem Bürgersteig leitet sehbehinderte Menschen sicher zum Campus. Die Aula ist mit einer elektroakustischen Anlage mit induktiven Hörschleifen ausgestattet und ermöglicht hörgeschädigten Personen eine freie Platzwahl. Zudem ist die Bühne der Aula mit einer speziellen Hub-Bühne für Rollstuhlfahrer und die Mensa der Hochschule unter anderem mit einer barrierefreien Essensausgabe ausgestattet.

Am Hauptstandort der Hochschule für Finanzen in Edenkoben wurde die Barrierefreiheit im Zuge der Generalsanierung maßgeblich verbessert. Über einen Aufzug sind die drei Obergeschosse mit den Lehrsälen, Seminarräumen und Räumen für PC-Schulungen bequem erreichbar. Tastbare Geschossgrundrisse vor den Aufzugtüren, tastbare Schriftzüge an den Treppengeländern und kontrastreiche Gestaltung der Zugänge zu den Lehrsälen erleichtern sehbehinderten Menschen die Orientierung. Auch der zweite Standort der Finanzschule überzeugte Rösch durch ein deutliches Plus an Barrierefreiheit. Neben einem neu eingerichteten Behindertenparkplatz führen nur wenig ansteigende Gehwege und Vorflächen zum neu eingebauten barrierefreien Seiteneingang in den sanierten Erweiterungsbau.