Rösch: Verbesserte Barrierefreiheit bei Bahnen

Mit einer barrierefreien Bahn-Tour durch Rheinhessen und die Pfalz hat der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch neue Fahrzeuge im Schienenpersonennahverkehr getestet.

„Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt 2015 wurden wichtige Fortschritte zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Schienenpersonennahverkehr erzielt. Seit Dezember 2015 sind im Dieselnetz Südwest neue Fahrzeuge in Rheinhessen und der Pfalz unterwegs. Damit wurde eine wichtige Ergänzung zu den neuen Fahrzeugen im Regionalverkehr von Süwex (Südwest-Express) und vlexx (Vier-Länder-Express) erreicht, die schon ein Jahr früher in Betrieb genommen wurden. Somit sind fast durchgehend moderne und barrierefreie Fahrzeuge im Süden von Rheinland-Pfalz im Einsatz“, erklärte der Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch, der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist. Auch seien viele Bahnstationen in den vergangenen Jahren barrierefrei ausgebaut worden, allerdings gebe es noch einige Stationen, die noch nicht barrierefrei sind.

Bei der Tour in der Regionalbahn von Bingen über Alzey, Monsheim, Freinsheim nach Neustadt Weinstraße und im Regionalexpress von Neustadt Weinstraße über Ludwigshafen nach Worms wurde der Landesbeauftragte von kommunalen Behindertenbeauftragten und -beiräten vor Ort begleitet. „Bei der Tour habe ich viel über die Verbesserungen der Barrierefreiheit erfahren. Der Einstieg in die Züge war bei neu ausgebauten Stationen ohne Stufe möglich. Automatische Schiebetritte überbrücken den Spalt zwischen Bahnsteig und Fahrzeug. Das vermeidet auch für ältere Menschen Unfallgefahren und ermöglicht einen bequemen Einstieg. Zusätzlich sind in jedem Fahrzeug Rampen vorhanden, die ohne Voranmeldung ausgelegt werden können“, berichtete Rösch.

Deutliche Ansagen über Lautsprecher und gut lesbare Anzeigen ergänzen die Barrierefreiheit für Menschen mit Sinnesbehinderungen. Bereits vor den Ausschreibungen zum Rheinland-Pfalz-Takt 2015 war der Landesteilhabebeirat bei den Vorgaben zur Barrierefreiheit beteiligt. „Das Ergebnis ist ermutigend, barrierefreie Mobilität konnte damit umfassend umgesetzt werden. Allerdings gibt es auch noch einiges zu tun. So sind beim barrierefreien Ausbau der Bahnstationen mehr Investitionen erforderlich. In Monsheim fehlen Aufzüge am Bahnhof und in Grünstadt war der Aufzug defekt, so dass der Zug umgeleitet werden musste“, erklärte Matthias Rösch.

Röschs Fazit der Bahn-Tour: „Mit dem Rheinland-Pfalz Takt 2015, den neuen Fahrzeugen und den barrierefrei ausgebauten Bahnstationen ist ein enormer Fortschritt für barrierefreie Mobilität gelungen. Aber es gibt noch Lücken. Der Einbau von Aufzügen am Umstiegsbahnhof Monsheim ist dringend erforderlich. Auch muss die Bahn mehr in Wartung und Service für Ihre Aufzüge investieren, denn es nutzt nichts, mehr Aufzüge an den Bahnhöfen zu haben, wenn diese häufig und lange defekt sind“, betonte Rösch. Dem Landesbeauftragten ist es auch wichtig, Informationen über barrierefreies Reisen im Bahn-Nahverkehr den Menschen mit Behinderungen noch besser zu vermitteln.

Einen ausführlichen Bericht über die Bahn-Tour gibt es auf dem Blog des Landesbeauftragten unter http://inklusion-blog.rlp.de/barrierefreie-bahntour-durch-rheinhessen-und-pfalz/.